Gott führt 

Dieser Tage schwirren einige verschiedene Meldungen umher, wie es wohl weitergeht in der schweren Krise. Manche möchten schnell zu alter „Normalität“ zurückkehren. Andere beharren weiterhin auf den Regeln, die unser alltägliches Leben mittlerweile bestimmen. Denn obwohl die Infektionszahlen im Moment eher zurückgehen, besteht die Möglichkeit, dass wir von einer zweiten Welle von Infektionen heimgesucht werden könnten.

Unsere gegenwärtige Situation erinnert mich in manchem an Psalm 107. Dort wird von Menschen erzählt, die auf vielerlei Weise in Not geraten. Wanderer, die sich in der Wüste verlaufen haben, oder Seefahrer, die sich auf dem Meer verfahren haben. Die Not dieser Menschen wird bildreich beschrieben. Aber alle diese Menschen riefen in ihren dunklen Stunden zu Gott. Und Gott geht auf ihre Nöte ein. Gerade die Menschen, die Gottes Hilfe erfahren haben, werden deshalb aufgerufen ihn zu loben. 

Wir alle spüren in diesen Tagen unsere ganz eigene Not und unsere ganz eigenen Ängste! Doch gerade in der Not sollten wir unser Vertrauen auf Gott setzen. Denn Psalm 107 erzählt von Menschen, die Gott Vertrauen schenkten und ihre Not anvertraut haben. In den Versen 4-7 heißt es etwa: „Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten, die hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete, die dann zum Herrn riefen in ihrer Not und er errettete sie aus ihren Ängsten und führte sie den richtigen Weg, dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten".

Gott führte diese Menschen. Er ließ ihren Weg trotz bitterer Nöte gelingen. Darauf vertraue ich auch heute. Gott führt uns auf dem Weg durch unsere Ängste und Nöte hindurch!

So grüße ich Sie mit Psalm 107,1: „Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich."

Ihr Vikar Sebastian Fiedler