Impulse, Gedanken und Gebete für den Alltag
Geh aus, mein Herz, und suche Freud...
Pfrin. Martina Berthold
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausge-schmücket haben, sich ausgeschmücket haben.“
Diese Worte schrieb 1653 der bekannte evangelische Kirchenlieddichter Paul Gerhardt. Gerade in den Sommermonaten erklingt dieses beschwingte Lied in vielen Gottesdiensten. Es ist für mich Ausdruck von Lebenslust und Freude über die farben-frohe sommerliche Natur.
Dieses jahrhundertealte Lied besingt Gottes wunderbare Schöpfung. Es fordert dazu auf, die kunstvolle und prächtige Natur zu bestaunen und sich an ihr zu erfreuen. Da sind zunächst die Bäume und die bunten Blumenwiesen, die Vögel und andere Tiere, die die Natur beleben und uns staunen lassen. Weiter wird besungen, wie der Mensch inmitten dieser Natur lebt als Hirte, Bauer, Winzer und Bienenzüchter und von ihr versorgt wird.
Gott hat uns die Schöpfung anvertraut und uns den Auf-trag gegeben, uns verantwortungs-bewusst um sie zu kümmern. Gerade in den letzten Jahren spüren wir, dass wir nicht immer die Folgen unseres Tuns im Blick hatten und haben. Das Klima verändert sich und durch Naturkatastrophen wird unser Le-bensraum bedroht. Kriege zerstören ganze Landstriche und bringen Hunger und Elend.
Die Worte von Paul Gerhardt richten unseren Blick wieder hin zur heimischen Land-wirtschaft und dem guten alten eigenen Garten. Der demnächst hoffentlich Früchte trägt und der derzeit so schön mit Blumen gezieret ist.
„Ich selber kann und mag nicht ruh´n, des großen Gottes großen Tun erweckt mir alle Sinne.“ Darum kann ich nicht anders als mitzusingen, „wenn alles singt“.
Lassen wir uns anstecken von dieser Schöpfungsfreude und uns daran erinnern, dass wir unserer Natur gegenüber Verantwortung haben.
GEBET
Gott,
himmlischer Vater,
wir bitten dich für alle Menschen, die dich nicht kennen; auch für die, die nichts mehr von dir wissen wollen.
Lass sie mit Menschen zusammenkommen, die dein Evangelium überzeugend leben, damit sie etwas von der Liebe spüren, die von dir kommt; von der Geborgenheit, die der Glaube schenkt; von der Hoffnung, die unserem Leben Zukunft gibt. Lass sie erkennen, dass es sich lohnt, das Leben mit dir zu wagen.
Amen.
