Gottesdienst @home

Impulse, Gedanken und Gebete für den Alltag

Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8, 32)
Pfr. Christian Simon

„Das Sagen der Wahrheit ist das mächtigste Mittel, das wir alle haben," sagte die Talkshow-Moderatorin und Unternehmerin Oprah Winfrey, als sie 2018 den Golden-Globe-Preis für ihr Lebenswerk bekam. Gleichzeitig sprach sie von der Wahrheit einer bestimmten Gruppe („their truth") und der einer gewissen Frau („her truth"). Aber wie viele Wahrheiten gibt es denn?

Offenbar wächst eine seltsame Neigung im zwischenmenschlichen Bereich: Ich spreche von „meiner Wahrheit", du von „deiner" und sie von „ihrer"; und wir bestätigen einander jeweils gegenseitig darin. Diese Tendenz zur Wahrheitsrelativierung wird oft als besonderer Ausdruck der persönlichen Freiheit und Toleranz angesehen. Doch Nachdenken und nähere Prüfung zeigen, dass diese scheinbar befreiende Relativierung von Wahrheit zu Isolierung und Trennung führt. Denn an „meiner Wahrheit' muss niemand sonst teilhaben, und „unserer Wahrheit" muss „ihre Wahrheit" irgendwann gegenüberstehen. Persönliche Wahrheiten trennen Personen; Gruppen-Wahrheiten trennen Gruppen.

Doch von Anfang an hat der christliche Glaube einen Blick - ja sogar einen Begriff - für solche Trennung gehabt, nämlich „Sünde". Nur die eine Wahrheit kann Menschen befreien; nur sie kann den Menschen verwirklichen und Gemeinschaft schenken. Dennoch hat dieser gefährliche Missbrauch des Begriffes „Wahrheit" auch etwas für sich. Darin liegt der Wunsch und die Überzeugung, dass „Wahrheit" etwas „Persönliches" ist.

Genau das aber findet der christliche Glaube in Christus, der sagt: „Ich bin die Wahrheit!" Er ist die Wahrheit, die wahre Gottheit und der einzige Gott - uns Menschen zugewandt und zugänglich in ganz persönlicher und menschlicher Form. In dieser Person, in dieser Wahrheit, werden alle Trennungen von Menschen und ihre Trennung von Gott überwunden.

GEBET

Gott,

himmlischer Vater,

wir bitten dich für alle Menschen, die dich nicht kennen; auch für die, die nichts mehr von dir wissen wollen.
Lass sie mit Menschen zusammenkommen, die dein Evangelium überzeugend leben, damit sie etwas von der Liebe spüren, die von dir kommt; von der Geborgenheit, die der Glaube schenkt; von der Hoffnung, die unserem Leben Zukunft gibt. Lass sie erkennen, dass es sich lohnt, das Leben mit dir zu wagen.

Amen.

Kindergottesdienst @home

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Gemeindebrief

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