In Gottes Hand

Als ich vor einigen Tagen unser evangelisches Gesangbuch durchgeblättert habe, bin ich auf ein Gedicht von der Lyrikerin Ursula Matenaer gestoßen.

Mich trösten Abendlied und Morgenstern und Himmelsschlüssel, Ringelblume, Mohn soviel die Vase fasst.
Dennoch mein Gott, der Weg ist mir noch fern, den Du mir zugedacht und abgemessen hast: Herr, halte mich jetzt fest!
- und lass die Hoffnung in mir ranken wie ein starkes Tau, an dem man höher steigen und mehr sehen kann:
Du kannst mein Lachen nicht für diese kurzen Tage nur erschaffen haben und den armen Rest -
Füg mich in Deine Pläne sanft hinein
- Du allezeit mich Liebender – und lehre mich und mach mich spüren: Hier wie dort bin ich in Gottes Hand!
(Evangelisches Kirchengesangbuch. Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen, München 1994, S. 663)

Mich sprechen diese Gedanken an. Sie führen mir vor Augen, wie viel um mich herum ist, das mich tröstet: der Morgenstern, der jeden Tag am  Himmel steht. Die Blumen in ihren kräftigen Farben, die jedes Jahr von
neuem blühen. Lieder, die mir immer wieder in den Sinn kommen. So vieles macht mir Mut und schenkt mir Freude. Dennoch weiß ich nicht, welche Wege noch vor mir liegen. Was wird die Zukunft wohl alles bringen? Manchmal mache ich mir Sorgen um die Folgeder Corona-Krise, um das Klima, um die Kinder, um das Älterwerden meiner Eltern und vieles mehr.
Wie gut, dass ich zu Gott rufen kann: Halte mich jetzt fest! Gib mir Hoffnung, die mich weiter sehen lässt als die Sorgen!
Das hilft mir, auch auf den schwierigen Wegen die Blumen am Wegesrand und die Sterne am Himmel zu sehen.
Gott selbst macht uns stark, damit wir jeden Tag offen sind für die kleinen Wunder Seiner Schöpfung. ER selbst kommt uns nahe, damit wir tief im Herzen spüren:
Hier wie dort bin ich in Gottes Hand!

Tröstliche Entdeckungen wünscht Ihnen
Ihre Martina Berthold, Pfrin.