Geduld

"In allem erweisen wir uns als Diener Gottes:
in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten."

(2 Kor. 6, 4)

Im ZDF- Gottesdienst am vergangenen Sonntag hörte ich folgenden Vers, der mich zurzeit - eventuell auch länger beschäftigt. "Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet." (Röm 12,12) Die ersten Christen waren besonders vielen Bedrängnissen ausgesetzt. Das geduldige Ertragen widriger Umstände führt zur Hoffnung. Ob der Versuch des Apostels Paulus zu trösten, gelang, wissen wir heute nicht. Aber er hat die Zeit überstanden und wir können diesen Trost als lebendiges Gotteswort hören.

Ein Wort können wir gerade jetzt vermutlich sehr gebrauchen – „Geduld“. Die gegenwärtige Situation wird noch anhalten. Bis 19.4. gibt es bundesweit Aufla-gen, die uns die Regierung aufgibt. Keine Schule, keine Uni, keine Gottesdien-ste, kein Einzelhandel, keine Versammlungen. Gut, wenn wir uns daran halten – aber es braucht Geduld! Der Kirchenvater Tertullian hat ein ganzes Buch zur Geduld geschrieben. Und ein tschechischer Priester schrieb ein Buch mit dem Titel: Geduld mit Gott. Wenn der Glaube wirklich lebendig ist, gehören Krisen, dunkle Nächte und Momente der Verlassenheit dazu. Wir müssen diese Phase auch mit Vertrauen durchwandeln. Dafür braucht es Geduld.

Aber die größte Entdeckung habe ich in diesem Zitat gemacht:

Geduld mit sich selbst ist Hoffnung,
Geduld mit anderen ist Liebe,
Geduld mit Gott ist Glaube. (Adel Bestavros)

Zuletzt will ich auf das Gebet hinweisen, das alles vor Gott bringt, was mich und andere bewegt. Unsere Glocken fordern uns auf, innezuhalten und auch füreinander zu beten. Darin erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten und haben dennoch Hoffnung!

Bleiben Sie in Gottes Hand,

Ihr Parrer Christian Simon